Zeichnung, Geschmiedete Skulpturen, Linien
Sam Szembek & Markus Strieder
Einführung: Dr. Tobias Wall, Stuttgart – Download
Was den Betrachter an Markus Strieders Werken fasziniert, das ist die Kunst des Einfachen, die Poesie der reduzierten Formen, die sinnliche Kraft von Form und Material. Bei der Bearbeitung des Stahls beschränkt sich der Künstler auf zwei Techniken, das Schmieden und das Walzen, er arbeitet mit einem Stück Stahl, das direkt den Kräften der Schmiede und der Walze ausgesetzt wird. Die Energie des Materials wird in den Vordergrund gestellt. Die Vielfalt und die Kraftentfaltung der Arbeiten reichen von Quadern, Blöcken, Stangen und Kegeln über flach gedrückte, gerundete, eckige oder spitze Formen.
Im Kontrast dazu stehen die »Linien«, deren Ausgangsmaterial massive Vierkant-Stahlstangen sind, die im glühenden Zustand aus der Walze in die Schaufel eines Baggers oder in eine Tonne hineinschießen, sodass sie sich in gewundene Knäuel umwandeln, deren Form nicht geplant werden kann.
Sam Szembek ist Zeichner. Seine reduzierten Arbeiten mit Kohle auf Papier sind sein Nachdenken über Linie und Raum. Linien treffen in Abständen auf andere Linien, lösen sich voneinander und laufen parallel weiter. Es gibt keine geschlossenen Oberflächen, alles ist durchscheinend. Manche Linien arbeitet der Künstler dunkler oder dicker aus, diese hervorgehobenen Verläufe sind aber nicht wichtiger, sie ordnen das Gefüge nur anders. So wurde er als »Kartograph der Linie, der Orte und der Räume, der realen sowie der imaginären« bezeichnet.
Er selbst sagt über sich: »Im Zeichnen habe ich keinen Plan und ich führe auch nicht irgendwelches Erdachte aus. Ich bin im Tun und dann beobachte ich. Ich freue mich über die Präsenz, das Dasein meiner Zeichnungen, die in ihrem Schweigen eine ganz eigene Kraft tragen«.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.
Galerieverein Leonberg e.V.
Markus Strieder, Sam Szembek