.Zwanzig Jahre Zwerchstrasse.

Wieland Storek blickt zurück

Meine Gedanken zu zwanzig Jahren Galerieverein in den Räumen der Hirsauer Pfleghofscheune.

Wenn ich an die Eröffnung unserer neuen Galerie-Räume in der ehemaligen Scheuer des Hirsauer Klosterhofs vor rund zwanzig Jahren denke, geht es in meinem Kopf zunächst auf frühere Zeiten zurück.
Anfang 1996 hatte ich leichtfertig bei Christina Ossowski reklamiert, dass die Ausstellungen der Stadt Leonberg in nackten Fluren und im ungemütlichen Foyer des damaligen Rathauses (das inzwischen durch das neue Rathaus ersetzt wurde) der gezeigten Kunst nicht angemessen wären. Kurz darauf besuchte mich Prof. Erich Fischer an meinem Arbeitsplatz und erzählte mir von Plänen für bessere Galerie-Räume in Leonberg. Schon bald haben sich etwa zehn kunstinteressierte Bürger getroffen, um einen Galerieverein zu gründen. Am 10. Juli 1996 wurde in feierlichem Rahmen im Theatersaal der Spitalschule der Galerieverein Leonberg e.V. gegründet. Erich Fischer wurde Vorsitzender, ich übernahm die Aufgabe des zweiten Vorsitzenden. In der Satzung wurde als Ziel hinterlegt, dass die denkmalgeschützte Hirsauer Scheuer zu Ausstellungsräumen umgebaut werden soll.
Zwischen der Stadt Leonberg und dem Galerieverein wurde ein Vertrag der Zusammenarbeit geschlossen, der Grundlage für großartige Ausstellungen und finanzielle Sicherheit brachte. Der Verein wurde Eigentümer des Gebäudes Zwerch-Straße 27 und das Kulturamt betreibt in Zukunft 50% der Ausstellungen, quasi als Mieter und beteiligt sich an allen Kosten für Haus und Unterhalt. So waren auch regelmäßige Einnahmen gesichert.
In wenigen Tagen war die Mitgliederzahl dreistellig und stieg immer weiter an; für uns ein Zeichen, dass unser Vorhaben für die Kunst in Leonberg viele Freunde hat. Schon bald dachten wir über Mieträume nach, damit für die Mitglieder etwas geboten wurde.
Achtzehn Monate nach Gründung eröffneten wir die erste Ausstellung mit Werken von Walter Blümel in Räumen Im Zwinger, was nicht nur von kunstinteressierten Bürgern aus Leonberg angenommen wurde. Der Liebhaber-Radius erstreckte sich bald schon weit über unsere Stadt hinaus.
Um den Umbau der ziemlich verfallenen Scheune zur Galerie in die Köpfe zu bekommen, wurde im April 1999 das Gebäude in Stoff eingehüllt und von befreundeten Künstlern bemalt. Für diese Aktion wurde kein Geld ausgegeben. Der Stoff, aus dem normalerweise Cabrio-Verdecke gefertigt werden, wurde durch Vermittlung von Wolfgang Berger kostenlos geliefert. Obi schenkte uns die Latten für die Unterkonstruktion und Reinhold Würth, den wir eigentlich nach Leonberg locken wollten, schenkte uns die Schrauben. Die Feuerwehr brachte die große Drehleiter und die THW-Helfer tackerten die Stoffe an die Hölzer. Unter Anleitung von Hans Mendler bemalten Künstler den Stoff. Nach Ende der Verhüllung wurden die Kunstwerke per Teppichmesser ausgeschnitten und verkauft, was einen beachtlichen Betrag in die Kasse brachte.
Nach ausführlicher fachkundiger Planung durch Gabriele Dongus begannen 2001 die Ausbau-Arbeiten. Immer wieder gab es auf der Baustelle Überraschungen. Eine davon war der Befall der Innenräume durch Schimmel, der kostenaufwändig beseitigt werden musste.
Dankbar waren wir für großzügige Unterstützung von Leonberger Firmen und Personen, die uns den Ausbau ermöglichten. Für Jedermann sichtbar ist der gläserne Bereich an Haupteingang und Küche zur Straße hin und der Glasbau zur Notausgangstreppe im Garten. GEZE hat diesen großen Posten für uns kostenlos geliefert und montiert. Die beteiligten Handwerksbetriebe haben ebenso durch Abschläge auf übliche Preise geholfen, wie sehr viele Privatpersonen durch Spenden. Ohne diese Unterstützungen hätten wir heute keine Ausstellungsräume. Danke!
Am 19. September 2004 konnten unsere neuen Ausstellungsräume eröffnet werden. Wir zeigten Stahl-Plastiken von Robert Schad und Zeichnungen von Rolf Sauerwein. Mit diesen beiden Künstlern konnten wir schon einen Blick in die zukünftige Konzeption richten: International bekannte und regionale Kunst gleichwertig zu verbinden.
Seit nunmehr zwanzig Jahren kann man in den viel bewunderten Räumen Kunst genießen.
In jedem Jahr werden fünf oder sechs Ausstellungen geboten; jeweils die Hälfte im Jahresprogramm teilen sich Kulturamt oder Galerieverein. Alle zwei Jahre zeigt der Galerieverein in der LEONALE Arbeiten der Künstlermitglieder des Galerievereins.
Auch wenn ich nach siebzehn Jahren nicht mehr für den Vorstand kandidiert hatte, bin ich nach wie vor dem Galerieverein eng verbunden. Denn gibt es etwas Schöneres, als Kunst zu genießen und zu fördern?

Wieland Storek
November 2024

Am 10. Juli 1996 gründeten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leonberg den Galerieverein. Der Wunsch war, das kulturelle Angebot der Stadt mit regelmäßigen Ausstellungen zu bereichern, den Bürgern und Besuchern Freude an der Kunst zu vermitteln und auf diese Weise zu mehr Lebensqualität der Menschen in und um Leonberg beizutragen.

In den ersten Jahren sollten die Ausstellungen in angemieteten Räumen stattfinden. Dafür wurde ein Konzept der kooperativen Zusammenarbeit zu gleichen Teilen von Verein und Stad. Im sogenannten dualen System wurden Durchführung und Finanzierung der im Wechsel stattfindenden Ausstellungen jeweils unter der Regie eines der Partner vereinbart. 1998 konnten dafür die Ausstellungsräume im Zwinger für 5 Jahre angemietet werden und eröffnet werden.

Das erfolgreich ausprobierte Modell der paritätischen Zusammenarbeit konnte durch die Einwilligung des Gemeinderats dann auch auf die Sanierung der Scheuen in der Zwerchstraße 27 und deren Umbau in eine Galerie angewandt werden. Mit zahlreichen Ausstellungsprojekten, Spendenaktionen, Auktionen und Benefizveranstaltungen gelang es dem Galerieverein, die Hälfte der Mittel für den Galeriebau aufzubringen, denn die Stadt stellte ihren Anteil immer nur in der gleichen Höhe zur Verfügung, wie der Verein die Mittel aufbringen könnte.

Die Architektin Gaby Dongus und viele der beteiligten Handwerker spendeten Teile ihrer Leistungen. Die Firma GEZE übernahm kostenlos die Herstellung der großen Glasflächen am Gebäude und auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt halfen mit großzügigen Spenden.  Im September 2004 konnte dann unter großem Zuspruch der Bevölkerung die Galerie eingeweiht werden. Hausherr ist seitdem der Galerieverein. Trotzdem wurde das einmal erfolgreich praktizierte Modell der hälftigen Nutzung durch Galerieverein und Stadt fortgeführt. Ein notariell beglaubigter Vertrag bietet die ausgezeichnete Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Heute hat sich der Galerieverein gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Leonberg einen sehr guten Ruf in der Kunstszene der Region Stuttgart erworben. Über 130 Ausstellungen von regionalen, überregionalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern wurden inzwischen im Wechsel mit der Stadt gezeigt. Vorträge, Jours fixes, Konzerte, Feste fanden in den Räumen des Galerievereins statt, Reisen wurden organisiert und all das wurde von den kunstinteressierten Bürgern gerne angenommen.

Eva Ott
Vorstandsvorsitzende des Galerievereins
November 2024

Unsere Galerie hat eine neue Eingangstür!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Firma GEZE und bei Heidi und Hannes Burgdorf für die großzügige Unterstützung

Im Jahr 2003 wurde im Galerieverein Leonberg mehrere GEZE IGG-Elemente verbaut. In die Eingangsanlage wurden IGG-Festfelder, IGG-Oberlichter und einer manuell zu betätigten IGG-Anschlagtür in ein bestehendes Segmentbogentor (Fachwerk) einer historischen Scheuer und Kulturdenkmal integriert.

Für die IGG-Anschlagtür wurde nun nach 20 Jahren durch den Galerieverein eine Ersatzlösung gesucht.

Größte Herausforderung hierbei war, dass die Ästhetik des historischen Gebäude und der Fassade auf Anforderung des Architekten nicht beeinträchtigt werden durfte. Nebenbei sollten noch Mehrwert für den Nutzer/Betreiber erzielt werden.

Als Lösung wurde nun

  • die defekte Anschlagtür ausgebaut,
  • eine kundenspezifische dreiteilige Zarge zur Anbindung an die bestehenden IGG-Elemente,
  • ein Montagewinkel zur Aufnahme des Antriebes,
  • ein einflügeliges Automatisches Linear-Schiebetürsystem GEZE Slimdrive SL NT-FR mit ISO-Glas-Profilsystem und
  • Kombimelder GC 363+, sowie
  • innen ein DPS mit Schlüsseltaster und Taster zum 1x Öffnen im 3-fach-Rahmen und
  • außen ein Schlüsseltaster zum 1x Öffnen eingebaut.

Vorteile durch die Nachrüstung der Automatik-Schiebetür SL NT-FR:

  • erhöhter Begehkomfort durch die automatische Türöffnung
  • barrierefreier Zugang zum Galerieverein
  • Fluchtwegfunktion auf den aktuellen Stand der Technik
  • Durch die filigrane Bauhöhe optimale Einbindung in die Bestandsfassade
  • Hervoragende Ersatzteilversorgung

Angela Staiber
Head of Marketing & Data Management
GEZE GmbH Leonberg