Von Knoten, Kreisen und Spiralen
Jörg Bach & Albert Merz
Einführung: Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck Galerie der Stadt Tuttlingen
Jörg Bach (geb.1964) studierte Bildhauerei in Karlsruhe, er lebt heute in Mühlheim an der Donau. Sein Arbeitsmaterial ist Stahl, sein Arbeitsverfahren additiv. In vielen Variationen und Größen fertigt er Plastiken, die aus Dreikant- oder Vierkantrohren geschnitten, gebogen und geschweißt sind. Arbeiten mit naturbelassenen, rostig korrodierten Oberflächen wechseln ab mit Arbeiten, die zu Hochglanz poliert oder aber mit Wachsen und Lacken behandelt und dann teilweise wieder abgeschliffen werden. Seine Boden- und Freiplastiken sind trotz des eigentlich starren Materials seltsam geschmeidig ineinander verknäult oder verschlungen. Widerstrebende Formen und Bewegungen durchdringen sich ohne sich dabei zu berühren und erreichen dadurch eine Leichtigkeit und Transparenz, die in ihrer Gesamtwirkung zu einer großen Harmonie finden.
Albert Merz (geb. 1942) studierte an der Hochschule der Künste in Berlin. Seine Bilder sind sowohl abstrakt als auch gegenständlich, zeitgenössisch und archaisch. Sie lassen sich schwer in gängige Kunstströmungen einreihen. Der Künstler spielt mit Dualitäten, Oppositionen und Spiegelungen. Bestimmtes setzt sich von Unbestimmtem ab, Opakes und Transparentes, geschlossene und offene Körper, Virtuelles und Greifbares bestimmen seine Arbeiten. Er verwendet in seinen Bildern, die sehr häufig als Diptychen konzipiert sind, ein über die Jahre gewachsenes Grundvokabular aus einfachen, aber rätselhaften Zeichen und geheimnisvollen Chiffren: Gefäße, Trichter, Spiralen, Linien und Punkte. Die Malerei des schon seit vielen Jahren in Berlin lebenden Schweizers kennzeichnet eine schwebende Leichtigkeit, die trotz all ihrer vordergründigen Einfachheit mystisch verschlüsselt daherkommt und neben ihrer lebensfrohen Sinnlichkeit jede Menge intellektuellen Tiefgang transportiert, vielschichtig wie ein Traum.
Galerieverein Leonberg e.V.
Albert Merz, Jörg Bach