Bilder und Objekte
Veit Heller
Am Sonntag, den 16. September 2012 – gleich nach der Sommerpause – eröffnet die Stadt Leonberg im Galerieverein eine Ausstellung des Sindelfinger Künstlers Veit Heller. Nach der Begrüßung durch die Erste Bürgermeisterin Inge Horn führt die Karlsruher Kunsthistorikerin Simone Maria Dietz in das Werk des experimentierfreudigen Malers und Objektkünstlers ein.
Veit Heller (geboren 1961) ist Absolvent der Kunstakademie Stuttgart. Von 1983 bis 89 studierte er bei den Professoren Dieter Groß, Sotirios Michou und Rudolf Hägele. Seine Werke waren in Ausstellungen im In- und Ausland zusehen. Außerdem hat das Kunsthaus Fischer Stuttgart mehrfach seine Werke bei der Kunstmesse Art Karlsruhe präsentiert.
Heller ist in erster Linie ein abstrakter Maler. Es entstehen aber auch Buchobjekte mit reichen Collagen und Objekte unter Verwendung von vielerlei Fundstücken und Techniken. Veit Heller sucht nach Formelementen und ästhetischen Reizen, die als Kräfte hinter allem Sichtbaren stehen. Bei der Entstehung der Bilder spielt der ?gesteuerte Zufall? eine wichtige Rolle. Er malt, kratzt, collagiert und assembliert Papier, Sand, Blattgold, Kunststoff und Eisenfundstücke auf Leinwand oder Papier. Dabei liefern immer wieder Radierungen den Ausgangspunkt und Impuls für stoffliche Experimente und Farbspiele.
Farbliche und haptische Gegensätze, Hell und Dunkel, geometrische und organische Formen, matte und irisierende Strukturen, monochrome Flächen und Linienstrukturen steigern sich im Arbeitsprozess zu beeindruckenden, farblich ausgewogenen Bildern. Vor meist monochromen Hintergründen schwebt immer eine zentrale Form, jedoch nie in der Bildmitte, die eingebunden ist in das Kräftespiel lineare Strukturen und fließender Farbbänder.
Dabei geht die Abstraktion eine schlüssige Verbindung mit der Lust an Farbkontrasten und am stofflichen Experiment ein. Besonders auffällig ist die außergewöhnliche handwerkliche Qualität der Bilder Veit Hellers. Rätselhaft kommen die Titel der Gemälde daher, beispielsweise Maromtem, Zingoya oder Pagona. Hintergründe dazu können die Besucher bei der öffentlichen Führung am 21. Oktober 2012, 16 Uhr direkt vom Künstler erfahren.
Eine Besonderheit stellen Veit Hellers Unikatbücher dar. Handgebundene schwere Papiere verlocken schon an sich zum Berühren. Auf jeweils vier bearbeiteten Doppelseiten entfaltet sich die ganze Begeisterung des Künstlers für das experimentelle Arbeiten. Da wird nicht nur gemalt und gedruckt, sondern es werden auch diverse Fundstücke eingearbeitet. Einarbeiten heißt bei Veit Heller nicht nur Kleben, sondern auch Nähen. Diese Bücher werden kongenial in eigens dafür präparierten Rahmen gezeigt und ermöglichen dem künftigen Besitzer des Kunstwerkes – nach Lust und Laune – jeweils aus vier verschiedene Ansichten auszuwählen.
Ausstellung der Stadt Leonberg
Veit Heller