Führung durch die Ausstellung: Gabriela Oberkofler – Damascina Rose
 

Preisträgerausstellung Hannes-Burgdorf-Preis für zeitgenössische bildende Kunst 2020

Gabriela Oberkofler

Damascina Rose    

Zeichnung | Installation

Das Hauptthema der Werke von Gabriela Oberkofler ist die Entstehung und der Verlust von Natur- und Kulturräumen. Vornehmlich als Zeichnerin untersucht sie das Verhältnis von Kultur und Natur. Ihre filigranen, häufig großformatigen Zeichnungen, in denen sie die Objekte, Pflanzen, Blüten, Blätter, in ihre Bestandteile zerlegt und isoliert darstellt, beschreibt die Künstlerin selbst als „ das Motiv einmal rundherum komplett auseinander zu nehmen“, um etwas anderes entstehen zu lassen, sie in ein neues Bild zu verwandeln. „Die Arbeiten lassen sich aus der Nähe akribisch, beinahe wissenschaftlich, und aus der Ferne abstrakt betrachten.“ (H. Perena)
„In der Vergrößerung werden Strukturen von Blüten und Stempeln, Knospen und Narben, von Stängeln und Nadeln sichtbar. Sie überträgt deren Logik auf große Bögen. Ganz langsam wachsen filigrane Linien, farbige Muster stehen allein oder überwuchern die Papiere. Sie wachsen größer und größer, geometrische Ordnungen werden dadurch offenbar und gleichzeitig bleiben die Strukturen immer zart. ….Sie schaut die Natur nicht nur ganz nah an, sondern mit genauso forschendem Blick auf das große Ganze.“ (Ch. Lange)

Während ihres Aufenthaltes mit dem Stipendium der Wöhr+Reinheimer Stiftung in Berlin suchte Gabriela Oberkofler die Zusammenarbeit mit dem Blumenladen Damascina Rose. Jeden Abend werden die Blumen, die nicht verkauft wurden, anstatt weggeworfen, aufbewahrt und von ihr abgeholt. „Die Künstlerin gibt den scheinbar vergeblich geschnittenen Blumen Asyl ….Sie trocknet sie im Atelier, arrangiert sie in ungewohnte Formationen, füllt ganze Räume mit ihnen, porträtiert sie in gewohnt akribischer Weise und stellt mit ihrer Arbeit Fragen: ….Wie viel Natur steckt eigentlich in der Natur? Wie viel Schaden erzeugt unsere Sehnsucht nach Natur?“ (Ch. Lange)
Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um? Sehr teuer verkauftes Material wird über Nacht wertlos. Das Phänomen von wertvoll und wertlos wird hinterfragt.

Gabriela Oberkofler wurde 1975 in Bozen geboren und studierte an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart bei Werner Pokorny, Holger Bunk, Micha Ullmann, Markus Ambach und Rainer Ganahl.

 

Im Januar 2020 wird der von Hannes Burgdorf, Leonberg, gestiftete und gemeinsam von dem Leonberger Galerieverein und der Stadt Leonberg ins Leben gerufene Kunstpreis zum dritten Mal vergeben.

Mit dem Hannes-Burgdorf-Preis sollen zeitgenössische Künstler/innen ausgezeichnet werden, die eigenständig und wegweisend mit unterschiedlichen Arbeiten der abstrakten Kunst hervorgetreten sind. Zugleich soll eine künftige Entwicklung der künstlerischen Arbeit gefördert werden.
Der Preis wird alle drei Jahre an Personen verliehen, deren Zentrum ihres künstlerischen Wirkens in Baden-Württemberg liegt.

Der Preis 2020 geht an die in Stuttgart lebende Künstlerin Gabriela Oberkofler.

 

Die Ausstellung dauert vom 19. Januar bis zum 8. März 2020
Zur Ausstellung spricht Prof. Dr. Christiane Lange, Leiterin Staatsgalerie Stuttgart

Eröffnung am Sonntag, 19. Januar, 11:15 Uhr

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Sonntag Februar 2 2020
16:00

Galerieverein Leonberg e.V.

Gabriela Oberkofler