Volker Stelzmann – Von der Verletzbarkeit des Lebens – Malerei
 

Volker Stelzmann

Volker Stelzmann, der zu den wichtigsten deutschen Malern unserer Zeit zählt, zeigt 35 meist großformatige Gemälde von 1982 bis 2017, die er selbst speziell für Leonberg zusammengestellt hat. Er kommt zusammen mit seiner Frau Henriette von Berlin zur Vernissage nach Leonberg. Zur Einführung spricht Kulturamtsleiterin Christina Ossowski.

Der 1940 in Dresden geborene Künstler schaut auf eine bewegte Biografie zurück. Schon als Kind kam er nach Leipzig. Nach Lehre und Arbeit als Feinmechaniker studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Zu seinem studentischen Umkreis gehörten mit Arno Rink, Sighard Gille und Wolfgang Peuker, alle später namhafte Vertreter der Leipziger Schule. Ab 1975 nahm er selbst die Lehrtätigkeit an dieser Kunsthochschule auf. Schon damals galt er innerhalb der Leipziger Schule als ein harter genauer Arbeiter, der sich nicht verbiegen lies (Bernhard Heisig). Nach zwei Teilnahmen an der Biennale in Venedig (1982 und 1984) richtete ihm die städtische Galerie Oberhausen als erstem Künstler aus der DDR eine umfangreiche Retrospektive aus. Als diese Ausstellung dann noch 1986 in der Kunsthalle Berlin gezeigt wurde ging der Künstler aus privaten Gründen drei Jahre vor dem Mauerfall nicht wieder in die DDR zurück. Durch diesen Schritt verlor er nicht nur sein bisheriges Umfeld sondern wurde 1986 nach der Übernahme einer Professur an der Hochschule der Künste Berlin auch dort heftig angefeindet. Seit der Emeritierung 2006 lebt und arbeitet er bis heute in Berlin-Charlottenburg. Seine Werke wurden u.a. von Museen in Berlin, Dresden, Essen, Nürnberg, Wien und Tokyo erworben. 2015 erhielt er den namhaften Karl Ernst Osthaus-Preis der Stadt Hagen.

Volker Stelzmanns beschäftigt sich fast ausschließlich mit überdeutlich gezeichneten menschlichen Figuren, die von seiner Verehrung für Otto Dix zeugen. Seine altmeisterlich anmutenden Bilder sind geprägt von variantenreichen Figurenkompositionen, die aus einem angedeuteten dunklen Hintergrund heraustreten. Diese vermeintlich realistischen
Figuren sind jedoch Produkte der Imagination des Künstlers, irgendwie fremd und doch vertraut. Körperhaltung und Gestik irritieren den Betrachter. Der Maler beobachtet mit aller Deutlichkeit das menschliche Gegen- und Miteinander. Raffinierte Bildkompositionen schließen verschlüsselte Botschaften mit ein. Auch wenn er sich dabei immer wieder auf historische Vorbilder des italienischen Manierismus bezieht, zeugen seine Bilder von unserer Zeit, von Menschen, die er täglich auf den Straßen, im Varieté oder Zirkus beobachtet. Stelzmanns Bilder veranlassten den früheren Kritiker der FAZ Eduard Beaucamp zur Feststellung: „ Es ist ein Wunder, dass sich ein Maler heute noch (oder heute wieder) so eindringlich und unbeirrbar zeitgenössischen Menschenbildern verschreibt.“ Neben den großen Figurenkompositionen zeigt der Künstler in Leonberg Stillleben, zumeist Vanitas-Darstellungen, und Porträts, darunter eines seiner zahlreichen Selbstbildnisse. Ausstellung vom 10. November bis 29. Dezember 2019

12. November bis 30. Dezember 2017

Öffentliche Führungen: 19. November, 10. Dezember und 26.Dezember 2017 jeweils 16 Uhr.

 

 

Sonntag November 12 2017 — Samstag Dezember 30 2017
11:15

Ausstellung der Stadt Leonberg

Volker Stelzmann